Entstehung
Von der früheren “Faschingsgesellschaft” übernahm die Narrenzunft Lindauer Moschtköpfe e.V. den Hofnarren, der dann in “Zunftnarr” umbenannt wurde.

Während dieser Zeit ergab sich, dass die Frau des “Zunftnarren” ebenfalls in ein Zunftnarrengewand schlüpfte und so unsere Fasnacht bereicherte.

Aufgabe der “Zunftnarren” war es, den Narrensamen bei Umzügen und Kinderbällen zu betreuen. Der Zunftnarr sprach außerdem bei offiziellen Veranstaltungen in der Fasnacht die vom Lindauer Heimachtdichter und -maler Martin Thomann gereimten Prologe.

Als die Lindauer Zunft in ihrer äußeren Erscheinungsform immer mehr zum alemannischen Fasnachtsbrauchtum hin tendierte, wurden die Zunftnarren zu Narreneltern und wurden am 11.11.1972 erstmals im neuen Häs proklamiert.

Agi und Artur Buchberger waren dann 28 Jahre lang unsere Narreneltern und vertraten die Zunft bei Veranstaltungen in Lindau und auswärts.

Nachfolger wurden 11.11.2000 Rosemarie und Herbert Baldauf.
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Rosemarie und Herbert Baldauf beim Lindauer Narrensprung 2003

Symbolik
In vielen Narrenorten werden die “Narreneltern” nur von Männern dargestellt. Wir in der Narrenzunft Lindau vertraten aber von Anfang an die Gleichberechtigung der Narreneltern  Geschlechter und pflegten den Familiensinn. So wurde ein Ehepaar zu ‘”Narreneltern” ausgerufen.

Häs
Der Narrenvater trägt eine schwarze Bundhose, dazu einen weißen Rollkragenpullover und eine rote, gemusterte Trachtenweste. Dazu, in Anlehnung an unsere Symbolfigur den “Lindauer Moschtkopf” einen grünen und einen roten Wollstrumpf und Trachtenschuhe mit Silberschnallen.

Der Mantel ist aus königsblauem Wollstoff, mit grünen Ärmelaufschlägen und Stehkragen, mit Silberknöpfen verziert. Auf dem Kopf hat er einen schwarzen Dreispitz mit Fuchsschwanz und dem Wappen der Zunft.

Die Narrenmutter hat einen langen, weinroten Rock, dazu ein Oberteil aus grünem Stoff mit Puffärmeln und darunter eine weiße Bluse. Darüber trägt sie ein rotes, gemustertes Schultertuch mit schwarzen Fransen.

Die trachtenähnliche Schürze ist zum Bekenntnis zu Bayern, aus weiß-blau gerautetem Stoff. Auf dem Kopf trägt sie eine kostbare, goldene Radhaube.

Wie der Narrenvater hat sie einen Umhang aus königsblauem Wollstoff mit pelzbesetzem Stehkragen.