Probe jeden Montag und Mittwoch

Entstehung
Im Oktober 1970 wandte sich der ehemalige Fanfarenzug des Kinderfestausschusses Lindau-Reutin, der zwischenzeitlich dem Musikverein Lindau-Reutin e. V. angeschlossen worden war, an die Narrenzunft mit der Bitte um Aufnahme. Dieser Fanfarenzug, in einer weiß-blauen Phantasieuniform mit Barett und weißer Feder, spielte am 11.11.1970 erstmals als Gruppe der Narrenzunft. Nachdem sich aber die meisten Mitglieder dieses Zuges der strengen Zunftsatzung nicht unterwerfen wollten, trennte sich die Narrenzunft im Jahre 1971 wieder von diesem Fanfarenzug.

Drei Mitglieder dieses Fanfarenzuges, der Maschinenschlosser Michael Boschner, der Gärtner Walter Lehner und der Feinmechaniker Ernst Praedl, blieben jedoch bei der Zunft und bauten innerhalb kürzester Zeit einen neuen , zunfteigenen Fanfarenzug auf.

Im Oktober 1971 trat der neugegründete Fanfarenzug erstmals in der Öffentlichkeit auf. Am 11.11.1971 präsentierte sich der “Lindauer Fanfarenzug erstmals in seiner neuen Uniform.

Uniform

Gemäß eines Zunftratsbeschusses erhielt der Fanfarenzug das gleiche Gewand wie die damalige Schanzengarde. Die Grundidee hierzu war, die alten Lindauer Stadtknechte wieder aufleben zu lassen. Früher umgaben viele Schanzen den Lindauer Stadtkern. Noch heute sind u. a. die Lindenschanze und die Gerberschanze erhalten. Diese Schanzen wurden von den Mitgliedern der Gildezünfte und auch von den Stadtknechten verteidigt. Die Stadtknechte waren angeworbene Söldner, meistens schweizer Abstammung.

Der Fanfarenzügler trägt somit bis heute einen etwas über die Hüfte hinausreichenden, grünen, geraden Tuchkittel, der an den Seiten geschnürt wird. Die armlangen Puffärmel sind einmal abgeschnürt, grün-weiß geflammt und gehen unterhalb des Ellenbogens in einen geraden Ärmel über. Der untere Saum des Kittels und die Ärmelenden sind weiß eingefaßt. In der Mitte der Brust ist das etwa 20 Zentimeter große Zunftwappen, die siebenblättige Narrenlinde, auf weißem Wappenschild befestigt. Die Seitenblätter sind abwechselnd in rot, blau, gelb, während der Stamm und das oberste Blatt grün ist.

Zu diesem Kittel wird eine schwarze, bis unter die Knie reichende Überfallhose getragen, die vom unteren Abschluß bis etwa zur Schenkelmitte weiß geflammt ist. Weiße Wollkniestrümpfe und schwarzes Schuhwerk vervollstänigen die Uniform.

Zu dieser “Stadtsknechtuniform” wird ein schwarzer, breitkrempiger Hut getragen, an dessen Vorderseite eine silbrige Zierschnalle und an dessen rechter Kopfseite eine weiße Feder befestigt ist. Links an der etwas hochgestellten Hutkrempe ist das Gruppenabzeichen angesteckt.

Instrumente
Die Trommler spielen auf grün-weiß geflammten, handgeschnürten Landsknechttrommeln, die an ledernen Trommelgurten getragen werden. Die Landsknechttrommeln werden von zwei Pardetrommeln (kleine Marschtrommeln) angeführt.

Die Bläser spielen ausschließlich auf Naturinstrumenten. Keines der folgenden Instrumente besitzt Ventile. Die Tonvielfalt kann deshalb nur durch unterschiedlichen Luft- und Lippenansatz erzeugt werden.

Der größte Teil der Instrumente sind Fanfaren. Hierbei werden nur kurze Fanfaren (Kavelerietrompeten) eingesetzt, an denen grün-weiße Fahnen mit dem Narrenwappen befestigt sind. Die Fanfarenschar wird von Baßfanfaren (Fanfaren mit größerem Volumen), Parforcehörnern (französisches Jagdhorn) und Helikonen (ähnelt dem deuschen Bariton) umrahmt.