Ende November zeigte das bayerische Fernsehen im Rahmen der Sendung “Bayerntour” ein Portrait der Inselstadt Lindau. Wenn es um die Insel Lindau geht, dann taucht auch immer der Schmähname Moschtkopf für die Bürger Lindaus auf. So ist es nicht verwunderlich, dass unsere Moschtköpf Gäste der Sendung waren und ein wenig über Fasnacht, krumme Lätschen und Socken in verschiedenen Farben berichteten. Dass unsere Moschties auch ohne Maske ein gutes Bild von echten Lindauern abgeben, zeigen der folgende Bericht und das Video von der Bayerntour.
Hier der Link zum Video auf Youtube: Bayerntour in Lindau
Mensch Lindau, bist du schön
aus der Lindauer Zeitung vom 11.11.2011
„Da muss schon was Besonderes los sein“, vermutet ein später Spaziergänger am Mittwochabend am Hafen. Was ihn da so sicher macht, sind fünf große LKW und mehrere Kleinbusse, alle mit der Aufschrift Bayerisches Fernsehen, die dort prominent geparkt sind. Und in der Tat ist etwas Besonderes los. Am 23. November ist es nämlich wieder soweit, da flimmert die „Bayerntour“ vom Bayerischen Rundfunk über den Bildschirm, und Star der beliebten Sendung ist dieses Mal Lindau. Genauer gesagt, liebenswerte Menschen und interessante Geschichten aus Lindau. Rund 150 Leute dürfen bei der Aufzeichnung der Sendung im ehemaligen Kursaal des Bayerischen Hofes hautnah dabei sein und live erleben, wie es hinter den Kulissen zugeht.
Das Filmteam inklusive Regie, Licht, Ton, MAZ-Technik… besteht aus rund hundert Leuten. Hunderte von Metern Kabel sind verlegt. Fünf Kameramänner – und frauen stehen bereit. Ein enormer Aufwand für eine Sendung von grade Mal 45 Minuten. Aber einer der sich lohnt. Denn die Bayerntour wird pro Sendung von einer Millionen Zuschauern gesehen – eine Millionen Menschen, die am 23. November erleben werden, wie schön Lindau ist und wie nett die Menschen sind, die hier leben.
Bevor die Aufzeichnung startet, begrüßen die Redakteurin der Sendung, Ruth Petscharnig und Produktionsleiter Thomas Hock die Zuschauer. Es sei die 185. Bayerntour, die gerade entstehe, und der BR sei gern in Lindau. Und ja, das Publikum sei oft im Bild und werde sich dann auch im Fernsehen wiederfinden. Also immer hübsch lächeln, aber um Gottes Willen nicht in die Kamera winken.
Dann kommt Carolin Reiber. Souverän und immer noch wunderschön mit ihren unglaublichen 71 Jahren, begleitet sie ihre Gäste charmant und kompetent durch die Sendung. Im Handumdrehen liebt das Publikum diese sympathische Frau. Es folgen einige Filmeinspielungen. Das Fernsehteam hat in den vergangenen Wochen einige Zeit in Lindau verbracht und die Filmbeiträge gedreht, die nun in die Moderation eingeflochten werden. Helmut Karrer mit seinem mobilen Kaffeehaus ist dabei und auch der Pilot Reinhard Thorbecke, der das Lebenswerk seines Vaters, Franz Thorbecke Revue passieren lässt oder Schiffskapitän Walter Hörmann, der von seiner Liebe zum Beruf, zum See, zu Lindau erzählt.
Verhaspler sind nicht schlimm
Von der blinden Biathletin Verena Bentele, die in Lindau geboren wurde, erzählt die Bayerntour, natürlich vom Bodenseeobst, von der Europäischen Talentakademie in Lindau und vom Vorzeigeprojekt, dem Mehrgenerationenhaus in Zech. „Das ist eine tolle Werbung für die Stadt“, lobt Wilfried Vögel, Pressesprecher der Stadt Lindau, anerkennend. Von ihm hat der Bayerische Rundfunk einige Tipps zu den Themen bekommen, die nun vorgestellt werden und er freut sich, wie schön sie umgesetzt sind.
Zwischen den Filmbeiträgen spielt das Publikum die Hauptrolle. Dass es ausgiebig klatschen soll, braucht die Regie erst gar nicht zu sagen, das tut es aus lauter Begeisterung sowieso. Die geladenen Interviewgäste werden ins rechte Licht gerückt und sehen sich von Kameras umzingelt. Da sind beispielsweise die Moschtköpfe der Lindauer Narrenzunft, Gabi Zobel für das Mehrgenerationenhaus oder Klaus Winter vom Strandhaus am Zecher Hafen, der sein Barbecue vorstellen darf. Carolin Reiber hilft allen liebenswürdig und fröhlich durch die Interviews, zeigt, dass Verhaspler nicht schlimm sind, immerhin passieren die auch ihr als „altem Fernsehhasen.“ Also alles kein Grund, nervös zu sein.
Der absolute Höhepunkt des Abends ist der Auftritt von Bernhard Leismüller von der Lindauer Marionettenoper. Er lässt eine seiner Puppen den Can-Can tanzen. So frech und kokett, dass das Publikum sofort vergisst, dass es einer Puppe applaudiert. Auch Carolin Reiber darf mal die Fäden ziehen und ist hingerissen. Nach zwei Stunden ist die Bayerntour im Kasten und Regisseur Gert Seidl zufrieden. Carolin Reiber bedankt sich beim Publikum und gibt den Moschtköpfen Autogramme auf ihre Ratschen. Das ganze Filmteam scheint glücklich über die gut gelungene Aufzeichnung. Und die Lindauer dürfen gespannt sein, in welch interessantem und sympathischem Licht sich Lindau am 23. November präsentieren wird.
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