Aus der Lindauer Zeitung vom 05.01.2006
Narren starten die Aktion “Saubere Fasnacht”
Die Fasnacht muss aus Sicht der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte zu ihren Wurzeln zurückkehren. Wir haben die Aktion “Saubere Fasnacht” ins Leben gerufen, sagte gestern der Präsident der Vereinigung, Roland Wehrle.
Der Narrenchef beklagte, dass Fasnachtsbräuche teilweise vergessen und einigen Zünften die Narrentreffen wichtiger seien als das traditionelle Feiern im eigenen Ort. Zudem gebe es immer mehr Absplitterungen; immer mehr Zünfte spössen aus dem Boden. Neun Gebote der Vereinigung sollen die Narren an ein geziemendes Benehmen erinnern. Sie sind etwa zu finden im Narrenboten. Es geben junge Narren, “die unten herum ein schönes Häs” – das mustergültige handbemalte Narrengewand – tragen und als Oberteil ein einfaches T-Shirt mit dem Namen ihrer Narrenzunft, kritisierte Wehrle. “Ein echter Narr geht ganz vermumt.” Er rief dazu auf, die wunderschönen Holzmasken zu tragen und sich wieder stärker aus das närrische Spiel des “Strählens” einzulassen. “Das Rügerecht des Narren, der seinen Mitmenschen unerkannt den Spiegel vorhält, sie liebevoll neckt und in allerlei Dialoge verwickelt, bedarf der Anonymität, deshalb behält der Narre seine Maske auf .”
Wehrle warnte davor, dass durch zu viele Narrentreffen und die Abkehr vom Feiern im eigenen Ort, lokale Bräuche verloren gehen könnten. Außerdem betonte er: “ Um ein guter Narr zu sein, reicht es nicht, hemmungslos zu feiern.” Auch ohne Rauschtrinken könne jeder bei der Fasnet Spaß haben.
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